Anästhesie
Damit an einem Tier ein operativer Eingriff schmerzfrei erfolgen kann, ist es notwendig eine Narkose durchzuführen. Fachsprachlich nennt man das Anästhesie.
Bei einer Anästhesie wird dem Tier ein Anästhetika (Narkosemittel) verabreicht. Dies geschieht in den meisten Fällen über einen Venenzugang (ein in der Vene liegender Katheter) und im Beisein eines Besitzers. Das Tier hat so die Möglichkeit in Anwesenheit einer vertrauten Person in Ruhe einzuschlafen, bis er oder sie von den TMFAs für die Operation vorbereitet wird. Dabei ist eine TMFA dauerhaft und ausschließlich für die Überwachung des Patienten zuständig.
Die Dauer und die Art der Operation ist hier entscheidend für die Wahl des Narkosemittels, auch Narkotika genannt.
Hier stehen den TÄ oder Veterinärmedizinisch anästhetischen Technikerinnen (VAT) diverse Medikamente zur Verfügung. Man unterscheidet grob zwischen einer leichten Narkose, der Sedation, und einem vollständigen Ausschalten der Reflexe und (Schmerz-)Wahrnehmung, der Anästhesie.
( aus dem Griechischen „ohne Empfindung“ bzw. „ohne Wahrnehmung“)
Manchmal ist es notwendig, dass ein Tier nur für eine Weile still liegen bleibt, zum Beispiel für eine kurze CT / MRT Untersuchung. In diesem Falle wird das Tier nur sediert, das heißt, das Bewusstsein ist gedämpft, (Sedierung = Beruhigung) aber starke Schmerzreize könnten wahrgenommen werden, da hier nicht zwangsläufig eine Schmerzausschaltung (Analgesie) stattgefunden hat.
Im Gegensatz zu einer Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) verwenden wir bei einer Sedation, sogenannte Sedativa. Diese dämpfen das zentrale Nervensystem, beruhigen den Patienten also und lassen ihn in einen schlafähnlichen Zustand verfallen, aus dem er jeder Zeit wieder geweckt werden kann. (reversibel)
Muss ein Tier aber operiert werden, kann und muss, über die kontinuierliche Gabe von Narkotika und zusätzlichen Analgetika, die Narkose vertieft und solange wie nötig aufrechterhalten werden. (Injektionsanästhesie)
Das geschieht entweder wieder über den Venenverweilkatheter und/oder über den Endotrachealtubus (ETT). Das ist ein flexibler Schlauch, meist aus PVC, der dem Patienten in die Luftröhre (Trachea) eingeführt wird, um seine Atemwege zu sichern. Über diesen Tubus kann der Patient Sauerstoff und Narkosegas (volatile Anästhetika) erhalten. (Inhalationsanästhesie)
Wichtig, sowohl bei einer Sedation als auch einer Vollnarkose, ist die ständige Über,- / Bewachung des Patienten durch geschultes Personal gemäß der Leitlinien „Anästhesiologische Versorgung bei Hund und Katze“.
Dazu zählt die regelmäßige Kontrolle (alle 5 bis 10 Minuten) und auch Dokumentation der Vitalparameter wie:
- Herzfrequenz,
- Atemmuster/Atemfrequenz
- Reflexe
- Puls
- Muskeltonus
- (innere Körpertemperatur)
- (Blutdruck und EKG)
Dies geschieht klinisch (ohne Monitoring) als auch apparativ, mittels hochmoderner Geräte.
Eine Narkose und somit jede Operation, stellt eine Herausforderung für das Herzkreislaufsystem unserer Vierbeiner da, zumal sie sich alle in ihrem Alter und gesundheitlichem Zustand unterscheiden. Ein Restrisiko bleibt also dennoch bestehen, wird aber durch die strenge und kontinuierliche Überwachung reduziert und somit auf ein Minimum reduziert.